Mittwoch, 12. Juni 2013

als ZFA, ZMP oder ZMF in Australien

Bevor wir uns auf unsere Reise machten, riet mein Chef mir, dass ich auf jeden Fall versuchen sollte in meinem Job eine Stelle zu bekommen, weil Fachkräfte aus Europa sehr beliebt sind. Daraufhin informierte ich mich, konnte aber nicht wirklich etwas finden, das mir half und schreibe deshalb diesen Post. Also, falls du in einer ZApraxis arbeitest und nach Australien gehen möchtest, hilft dir dieser Post vielleicht etwas. Wenn es nicht ausreichend ist, einfach fragen! ;) (siemensreisen@gmx.de)


Wenn man nach dem richtigen Visa schaut, um im eigenen Job zu arbeiten, wird man immer auf das Buisiness-Sponsorship-Visum verwiesen. Das wäre für unsere Pläne allerdings zu unflexibel gewesen, weshalb dieses Thema recht schnell abgehakt war. 

Allerdings trafen wir unterwegs in Thailand und Malaysia immer wieder auf Reisende die Dr. Zmanns Meinung teilten und Freunde, Bekannte, oder Verwandte hatten, die in ihrem eigenen Job arbeiteten, wesentlich besser verdienten, als andere Backpacker, und keinerlei Probleme hatten dies mit dem normalen Working-Holiday Visum zu bewerkstelligen.

Immer wieder wurde uns geraten erst im gelernten Beruf eine Stelle zu suchen und dann erst Fruitpickingjobs zu suchen.
Dies ist der Grund, warum ich nun in einer Zahnarztpraxis arbeite! :) 
Es ist wohl einfacher eine gute Stelle zu bekommen, wenn man weiter in den Norden geht und die Städte und Versorgungen allgemein immer schlechter werden. Denn dann sind die Arbeitgeber dankbar für jede arbeitende Person mehr - zu unserem Glück!

Ich bin also von Laden zu Laden spaziert, (genau wie Andy auch) habe gefragt, ob Leute gebraucht werden, habe meinen Lebenslauf abgegeben und mir dann zuletzt ein Herz gefasst und in der Praxis gefragt, in der ich jetzt arbeite. Ich fand die Vorstellung, dass ich mit meinen, immer noch recht schlechten, Englischkenntnissen Erfolg haben könnte, etwas utopisch. Aber das war gar kein so großes Problem! Mein Vorteil war außerdem meine Berufserfahrung. Da ich schon recht lange in meinem Beruf arbeite, war die Entscheidung der Ärzte, mich zu übernehmen, recht schnell getroffen. 

Das Visum ist gar kein Problem für die Praxis gewesen und auch nicht, dass ich nicht jahrelang hier bleiben werde. Die meisten Australier wechseln selbst sehr häufig den Job. Daher ist es üblich, dass das Team sich ständig verändert.
 
Wie ich euch ja schon erzählte, assistiere ich hier einer Dental Therapeutin. Ihr Name ist Kirsty. Sie ist zwar nicht besonders motiviert im Job, aber super lieb und extrem geduldig. In 8 Wochen, soundso viel Tagen, Stunden, Minuten... ;) gehts für sie auf Weltreise und, wie ihr euch vorstellen könnt, zählt sie mittlerweile die Minuten und ist mit den Gedanken nicht mehr wirklich bei der Arbeit. 

Eine Dental Therapeutin macht ungefähr den selben Job wie ich in Deutschland, außer, dass sie Spritzen gibt und provisorische Füllungen machen darf. Wir verstehen uns sehr gut und ich kann eine Menge an Sprache von ihr lernen! In der Praxis arbeiten drei Ärzte (Jim, Neel und Geof), eine Dental Hygienikerin (Natali), Dental Therapeutin (Kirsty) und ungefähr 10 - 12 Helferinnen (z.B. Melissa, Britney, Deanne, Sophi, Jill, Jane - das sind die, mit denen ich zu tun habe). 


Die zahnmed. Versorgung hier in Australien ist sehr schlecht abgedeckt. Das heißt, dass die Patienten die gesamte Behandlung selbst bezahlen müssen! Es kann also schnell schon mal vorkommen, dass man 1400 $ zahlen muss, wenn man einen Zahn erhalten möchte, der Beschwerden macht. Das ist der Grund, dass viele Pat. hier lückige Gebisse haben oder insgesamt eine schreckliche Mundsituation. 

Eine Röntgenaufnahme kostet ca. 90 $ und eine Zahnfleischbehandlung wird so gut wie gar nicht gemacht, weil die Leute 1. gar nicht erfahren, dass sie eine brauchen 2. sie sich sowieso nicht leisten können 3. es auch rausgeworfenes Geld wäre. (alles was ich hier bisher an Versorgung gesehen habe ist schrecklich und das Geld nicht wert!)

Wir Deutschen sind unglaublich verwöhnt was das alles angeht. Kirsty und ich haben uns mal über die privaten Kosten der Pat. unterhalten und gestaunt, dass unsere deutschen Pat. sich über einen Bruchteil der Kosten so arg aufregen, wo es für den Großteil der Bevölkerungen in anderen Ländern selbstverständlich ist viel mehr zu bezahlen.

Fazit: als Zahnmed. Fachassistentin hat man genau den richtigen Beruf gelernt um hier in Australien Geld zu verdienen! (denkt dann nur dran euch einen weißen Kittel und eine dunkle Hose aus Deutschland mitzunehmen - macht vieles einfacher)

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